Die Bärengeschichte

Wie alles begann:
Die Erfindung des Teddybären


Julia
Julia
Früher Teddybär der Firma Steiff mit Schuhknopfaugen und Mittelnaht ca. 1905 - 1908
Margarete Steiff hatte in Giengen an der Brenz jahrelang erfolgreich Tiere aus Filz hergestellt. Ihr Neffe Richard Steiff versuchte, etwas völlig Neues zu schaffen. In Hagenbecks Tierschau und im Stuttgarter Zoo beobachtet er die Braunbären (die Skizzen existieren noch). Das Ergebnis, der erste Spielbär, mit beweglichen Armen und Beinen und drehbarem Kopf, wurde 1903 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Kurz vor Messeschluß bestellte ein Einkäufer einer großen amerikanischen Firma dreitausend Stück!

Aber auch andere Nationen erheben Anspruch auf die Urheberschaft des Teddybären, unter anderem die USA, wo Rose und Morris Michtom (später unter dem Firmennamen Ideal Toy and Novelty Co. bekannt) ebenfalls im Jahr 1903 einen beweglichen Spielbären nähten und in ihrem Spielzeugladen in Brooklyn/New York ausstellten.


Wie alles begann:
Der Name des Teddybären


Um den Namen "Teddy" ranken sich zahlreiche Anekdoten; ein Ereignis ist auch in Karikatur festgehalten und dadurch überliefert: Präsident Roosevelt (1858-1919, Präsident der USA 1901-1909, Friedensnobelpreis 1906) verschonte bei der Jagd einen Jungbären, den man ihm in die Schußlinie getrieben hatte (1902). Ein Karikaturist der Washington Post (Clifford Barryman) illustrierte diese Szene mit einem rührenden verängstigten kleinen Bären. So entstand die erste Verbindung zwischen Präsident Roosevelt, dessen Spitzname "Teddy" war und einem kleinen Bären... Jenny
Jenny
amerikanischer Teddy mit elektrischen Augen, hergestellt ca. 1907 bis 1914


Wie es weiterging:
Viele Firmen folgten den Vorläufern


Österreich In Österreich:
Berg (Tiere mit Herz), Fieberbrunn; Fechter, Graz; Schenker, Graz, Saf, Bad Mittterndorf; Hummer, Steyr und andere

Deutschland In Deutschland:
Süssenguth, Neustadt; Josef Leven (später Hermann), Sonneberg; Hermann, Hirschaid; Clemens, Baden; Baki, Coburg; Schuco, Nürnberg; Bing Werke, Nürnberg; Petz, Neustadt; Grisly, Kirchheimboden und viele andere

Großbritannien In Großbritannien:
Merrythought,Telford; The Chad Valley Co., Birmingham; J.K. Farnell, London; Deans Rag Book, London und viele andere

Frankreich In Frankreich:
M. Pintel Fils, Paris; Thiennot, Piney; Fadap, Divonne-les-Bains und andere

USA In den USA:
Bruin Manufacturers, New York; Gund Manufacturing, Norwalk; Aetna Toy Animal, New York und viele andere

Um nur einige zu nennen! Vielfältige Variationen kommen auf den Markt. Teddys können "Ja" und "Nein" nicken, mit den Augen rollen, ja sogar sprechen und laufen.

Und sie überstehen zwei Weltkriege!

Neue Materialien werden verwendet, die Gestalt des Teddybären ändert sich, Kopf und Körper werden runder, Arme und Beine kürzer. Bald taucht der erste maschinenwaschbare Teddy mit patentierten Sicherheitsaugen auf!


Wie es heute ist:
Teddybären für jeden Zweck


Gabentisch
 
Heute gibt es alles zum Thema Teddybär. Postkarten, Bilderbücher, Schmuck, Designerkleidung, Alltagskleidung, Geschirr, Comics, Teddys als Werbeträger, Teddys als Kunstobjekt, Bücher und Fachzeitschriften für Teddybärensammler und das Wiener Teddybärenmuseum!

Das Wiener Teddybärenmuseum war vom 28. Februar 1996 bis 18. März 2001 geöffnet. Es zeigte eine große private Sammlung, war eine private Initiative und erhielt keinerlei Förderung.


© 1996 - 2015, Kontakt: museum@teddybear.org